Waltraud Krüger

Meine liebe Mutti,

entschuldige bitte meinen Irrtum. Die Zeit ist für mich  nicht mehr die gleiche, seit Du fort bist. Ich habe heute immer über den Zeitpunkt und das Wie Deines Ein-schlafens gedacht, welches nun acht Wochen her ist. Meine Gedanken kreisen um Dich. 

Deine Relli

Meine liebe Mutti, 

vor vier Wochen wurde Deine Asche dem Haff übergeben. Ich weine noch immer:

Mutti – was bleibt

(©19.12.2023/ MKJ/ Uckerfelde)

Wenn auch noch so viele Kerzen brennen, vom Schmerz können diese uns nicht trennen.

Sie spenden etwas Trost in unserer unendlichen Trauer, in unserer Not.

Was bleibt, ist jedoch der ewige Tod. Was bleibt, sind die Hilflosigkeit, die Wut, das Verzweifeltsein.

Es bleiben auch Einsamkeit und das Wissen, dass der Tod eine große Lücke hat gerissen. Eine Lücke, die immer bleibt.

Niemals heilt die Zeit unsre Wunden, die der Tod in unser Herz gebohrt – tiefer und tiefer – in so unendlich vielen Stunden.

Was bleibt, sind die Erinnerungen an eine schier endlos gemeinsame Zeit. Eine Zeit, in der wir so viel ertrugen in Freud und Leid, mit Lachen und Weinen und so viel Gemeinsamkeit.

Eine Zeit, die als Erinnerung in unseren Gedanken verankert bleibt.

In Liebe, Deine Relli

Meine liebe Mutti,

heute jährt sich der Todestag von Mutti Gretel zum ersten Mal. Ich weiß noch, wie fest Du meine Hand bei Ihrer Trauerfeier gehalten hast. Ich spüre sie noch. Nun bist Du bei ihr. Ihr habt Euch gut verstanden und es gab keinen Besuch ohne einen Gruß für die jeweils andere Mutti. Ich vermisse Dich und ich vermisse Gretel. Ihr wart beide so unterschiedlich und habt Euch doch gemocht und verstanden. Das tat uns immer gut. Ich danke Euch dafür. Über viele Wege werdet Ihr Euch finden, wenn Ihr es nicht schon längst geschafft habt.

Hier hat der Herbst voll Einzug gehalten. Die Blätter sind bunt. Sie stahlen in den Farben des Indien Summers. Ich wünsche uns noch ein paar sonnige Tage, damit die Gartenarbeit ihren Abschluss finden kann. Du kennst das ja zur Genüge.

Meine liebe Mutti, ich wünsche Dir ganz sanften Wellengang und unendlich viele Sonnenstrahlen, die zu Dir hinab reichen. Es sind die selben Stahlen, die mich hier auf Erden wärmen. Ich umarme Dich.

Deine Relli

In lieber Erinnerung 

Meine liebe Mutti,

ich grüße Dich heute von Herzen mit einem Gedicht. Ich vermisse Dich. Deine Relli

Mein Stern

©17.10.2024/MKJ/Uckerfelde

Du bist für mich ein Stern, der immer funkelt.

Gleich, was die Nacht, ob kühl, ob lau, auch immer munkelt.

Ist wolkenverhangen die Nacht, dein Stern mir leuchtet.

Ich sehe dich immer. Mein Gesicht ist von Tränen durchfeuchtet.

Egal, welches Lied der Wind mir singt. Dein Stern, der blinkt.

Du bist nicht allein am Firmament.  Du bist da, wenn meine Seele brennt.

Ich lache mit dir, wenn dein Stern besondere Helligkeit verbreitet.

Du bist bei mir. Ich habe keine Angst, wenn die   Dunkelheit vor mir schreitet.

Dein Sternenleuchten fängt mich ein. Ich weiß, unter deinem Stern werde ich sicher sein.