Joachim Thal

Heute wäre Joachim neunzig Jahre geworden. "Bis nächstemal" höre ich noch immer seinen Gruß. Er klang dabei so fröhlich. Ich bin überzeugt, er meinte: Christen sehen sich nie zum letzen Mal. 

Zuerst nimmt jetzt der Schmerz einen großen Raum ein. Jedoch die schönen Erinnerungen werden bleiben. "Gott wird abwischen alle Tränen..." Das ist unser aller Hoffnung. "Es gibt ein Wiedersehen irgendwo und irgendwann..."

Er wird sein im Haus des Herren immerdar.

Und bleibt doch bei uns, wenngleich er fern ist.

Zu seinem Geburtstag sagte er zu mir:

"Bis nächstemal!"

Wenn Menschen das letzte Mal zu Menschen sprechen,

können sie nicht wissen, dass es das letzte Mal ist.

Wenn aber Christenmenschen zueinander sprechen,

wissen sie, dass es niemals das letzte Mal ist.

Liebe Heide,

Liebe Familie,

Eine Kerze. Nur eine?

Aber dennoch ein Licht im Dunkel.

Ein Licht für seine Mitmenschen in Sorgen oder Ratlosigkeit.

Das er weitergeben durfte.

Er war stark, wo Mitmenschen schwach waren.

Er sprach deutlich, wo Mitmenschen schwiegen.

Er half, wo Hilfe nötig war.

Er fuhr dorthin, wo Mitmenschen warteten.

Er musizierte, wo Mitmenschen hörten.

Er lehrte, wo Mitmenschen Wissen erlernen wollten.

Er riet Gutes, wo guter Rat gebraucht wurde.

Er hörte zu, jedem Mitmenschen, in Geduld.

Er sprach: "Ich machs gerne", wenn Mitmenschen ihm dankten.

Er sprach: "Ich versuche", wenn Mitmenschen ihn ehrten.

Der Herr war allezeit seines Fußes Leuchte auf seinem Lebensweg.

Wir müssen ihn nun loslassen.

Aber er fällt nicht.

Der Herr wird ihn bei seiner rechten Hand halten.

Und er wird sein im Haus des Herren immerdar!

meine aufrichtige Anteilnahme