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Gedenkkerze
Dein Ehemann René
EN #5
"Inzwischen hatte er gefunden, wonach er suchte und beförderte eine Tüte mit Pfirsichen ans Licht. Er nahm einen, hielt ihn in meine Richtung und fragte wortlos, nur mit Gestik und Mimik: ´Auch einen?´ Ich war völlig überrumpelt und schüttelte schnell den Kopf und ärgerte mich in der nächsten Sekunde schon über meine Reaktion. Vielleicht war das die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen und vielleicht war es die einzige Gelegenheit, die er mir anbot.
Er zuckte bedauernd mit den Schultern und verschwand wieder hinter seinem Sitz. Ich saß schweigend neben Sabine, die mit den Kindern ein Bilderbuch ansah. Sie zwinkerte mir verschmitzt zu, als wollte sie ihre zuvor gemachte Bemerkung bestätigen, schickte ein vielsagendes: „Junge, Junge!!!“ hinterher und wendete sich wieder den Kindern zu. Ich hing weiter meinen Gedanken nach und war froh, dass Sabine nicht näher auf das Thema einging.
Es war Mittag, als wir landeten. Ich fühlte mich schlecht und belastet und ich wusste, dass dieses Gefühl aus der Unruhe, die mir der fremde Junge verursachte, resultierte. Ich befand mich im Zwiespalt zwischen meinem Verstand und meinem Gefühl. Und während mein Verstand sagte: ´Sei froh, dass es gleich vorbei ist´, sagte mein Herz: ´Lass es bloß nicht gleich vorbei sein!´
Es war nicht vorbei!
Die Gruppe bestieg den Transfer für das selbe Hotel wie wir. Also wohnte er auch in unserem Hotel. Wieder so ein Zufall, aber ich würde ihn sehen können, vielleicht kennenlernen. Auf jeden Fall verschwand er jetzt noch nicht aus meinem Leben. Und ich freute mich darüber, wie man sich nur freuen kann, wenn man liebt."
(Fortsetzung folgt)
Gedenkkerze
Dein Ehemann René
EN #4
„Wir brachten unseren „check in“ hinter uns und ich freute mich, dass ich ihn wenigstens noch für die Dauer des Fluges sehen konnte. Ich genoss die Aufmerksamkeit und Bewunderung, die er mir schenkte und wünschte der Flug würde ewig dauern.
Im Flieger saß er dann fünf Reihen vor mir.
Wir verstauten gerade unser Handgepäck, als Sabine mich anstieß und mit einer Kopfbewegung in Richtung meines Verehrers sagte: „Hast du schon gemerkt, dass du den Kleinen ganz verrückt machst?“ Ich bemühte mich, unbeteiligt zu tun. Warf extra für Sabine einen erstaunten Blick in die angedeutete Richtung und merkte gleichzeitig, wie mir heiß wurde und vermutlich heftige Röte ins Gesicht stieg. Aber Sabine war schon wieder mit anderen Dingen beschäftigt, sodass ich um eine Antwort auf diese Bemerkung herum kam.
Als wir saßen, konnte ich nicht mehr viel von dem Jungen sehen und er von mir auch nicht mehr. Hin und wieder sah er zwischen den Sitzen hindurch in meine Richtung und ich zeigte ihm, dass ich es bemerkt hatte und mich freute.
Irgendwann stand er auf, um etwas aus dem Handgepäck zu holen. Er machte sich umständlich an der Klappe über den Kopf zu schaffen und nutzte die Gelegenheit, mir einen langen, liebevollen Blick rüber zu schicken. Mir wurde heiß und im nächsten Moment spürte ich auch schon Sabines Ellenbogen in meinen Rippen: „Du solltest den Typen nicht so anmachen.“, flüsterte sie mir zu. „Der ist doch schon völlig verknallt und träumt am Ende nur schmutzige Sachen.“ Sabine lachte verhalten. Sie kannte mich und sie kannte meine Meinung zu den verschiedensten Dingen, auch zu Männern, die nach meiner Auffassung noch gar keine Männer waren. Ich versuchte meine Erregung in den Griff zu bekommen und antwortete mit einem aufgesetztem Grinsen: „Soll er doch!““
(Fortsetzung folgt)
Gedenkkerze
Dein Ehemann René
EN #3
"Die Gruppe bewegte sich etwas schneller als wir und so stand er in der Reihe nur ein paar Meter von mir. Ich musterte ihn von hinten. Er war mittelgroß und schlank, aber für seine Jugend erstaunlich maskulin. Nicht schlaksig und dürr, sondern sportlich, trainiert. Und auch sein Gang und seine Haltung strahlten Männlichkeit aus.
Ich fragte mich, ob ich da nicht etwas sehe, was gar nicht vorhanden ist, ob ich mich da nicht in etwas hineinsteigere, was lächerlich war. Bisher hatte ein Mann für mich immer einige Jahre älter sein müssen, um von mir überhaupt bemerkt zu werden. War ein Mann jünger als ich, interessierte er mich nicht und auch nicht, was er zu sagen hatte. Die Erkenntnis der Tatsache, dass dieser junge Mann, ohne dass wir bisher auch nur ein Wort miteinander gesprochen hatten, im Begriff war, mein ganzes bisheriges Denken zu beeinflussen, machte mir damals schon Angst.
Ich gab mir Mühe, das Ganze nur als einen netten, kleinen und vor allem unbedeutenden Flirt zu betrachten. Egal was noch passieren sollte, ich wollte es nur noch als Schwärmerei eines jungen Mannes für eine reifere Frau werten und mir vielleicht einen Spaß daraus machen, ihm eine gewisse Unruhe zu bereiten. Ich straffte meinen schlanken Körper. Ja, genau so wollte ich mit dieser Situation umgehen. Wenn er jetzt noch mal zu mir sieht, soll er die Frau sehen, die zwar geschmeichelt, aber dennoch unerreichbar über den Dingen steht.
Und dann sah er sich nach mir um. Seine Augen hatten eine solche Wärme und Tiefe, dass es mir fast den Atem nahm und ich sah ihn mit der gleichen Wärme und Tiefe an. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Zwar schüchtern, aber irgendwie dankbar, dass ich mich auf ihn eingelassen hatte. Und ich lächelte zurück."
(Fortsetzung folgt)
Gedenkkerze
Dein Ehemann René
EN #2
"Bei dieser Vorstellung wurde mir flau im Magen und mein Verstand meldete sich lauthals. „Du bist verheiratet! Du bist eine junge Mutter! Du hattest bis jetzt ein ruhiges Leben ohne größere Probleme! Und außerdem ist ein Mann, der etliche Jahre jünger ist als du, sowieso schon nicht Dein Fall! Du kennst ihn nicht, du weißt nichts über ihn - warum also beunruhigt er dich?“
In diese Überlegungen und meine augenscheinlich damit verbundene geistige Abwesenheit platzte Sabine. „Julia, ich habe gefragt, ob wir einen Kaffee trinken wollen. Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“
Nein, ich wollte nicht! Ich wollte solange es möglich war, diesen Blick auf mir spüren, ich wollte, dass er mein Bild in sich aufnimmt und sich dann vielleicht lange an mich erinnert. Ich wollte mein Herzklopfen spüren und ihm Herzklopfen bereiten.
Lisa und Gini waren inzwischen so quirlig, dass an die Cafeteria gar nicht zu denken war. Es war mir nur recht und so verbrachten wir ca. eine halbe Stunde in der Flughalle damit, unsere wildgewordenen Kinder einzufangen und zu beschäftigen. Ständig wurden irgendwelche Flüge aufgerufen. Dann sah ich jedes Mal möglichst unauffällig zu der Gruppe und bemerkte, dass auch der nette Typ verstohlen zu mir schaute, doch es passierte nichts. Bis unser Flug plötzlich aufgerufen wurde.
Ich zuckte zusammen und sah sofort in Richtung des jungen Mannes. Obwohl uns etliche Meter trennten, sah ich die Unruhe in seinem Blick. Es war klar, wir dachten beide das Gleiche und jeder von uns fragte sich, ob es vorbei ist.
Aber noch im gleichen Moment entspannte sich die, für uns so bedrückende Situation. Und während ich meine Tochter auf den Arm nahm, kam Bewegung in die jungen Leute. Sie nahmen ihr Gepäck und steuerten auf den gleichen Flugschalter wie wir zu. Ich konnte körperlich empfinden, wie ich mich entkrampfte und stattdessen ein gewisses Glücksgefühl empfand."
(Fortsetzung folgt)
Gedenkkerze
Dein Ehemann René
Mein über alles geliebter Schatz hat mir diese Geschichte hinterlassen. Einfach zu schön, um sie nur für mich zu behalten, habe ich mich dazu entschlossen, diese hier zu veröffentlichen.
Autorin: Ellen Nicolovius (Teil 1)
"Ich balancierte gerade einhändig den vollbeladenen Gepäckwagen durch den Eingangsbereich. Auf meiner linken Hüfte hielt ich meine zweijährige Tochter, die sich zudem noch fest an meinen Hals klammerte und mir so nicht nur die Sicht, sondern auch die Luft nahm.
Als ich nahe des Einganges nach einer Möglichkeit des Wartens Ausschau hielt und meinen Blick hob, sah ich direkt in seine Augen. Er stand etwa zwanzig Meter entfernt in einer Gruppe von jungen Leuten und sah mich einfach nur an. Dass es dieser Moment war, indem ich mich in ihn verliebte, wurde mir erst später klar. Damals spürte ich nur, dass er mir Herzklopfen verursachte und dass Nervosität in mir aufstieg.
Ich zog den Wagen noch ein Stück näher zu der Sitzgruppe an einen Pfeiler, nahm Geraldine (die wir eigentlich nur Gini nannten) vom Arm und gab mir Mühe, unbeteiligt und uninteressiert zu erscheinen. Nach einigen, für mich endlosen Minuten betrat Sabine die Flughalle. Wir waren seit Jahren befreundet, unsere Männer arbeiteten zusammen, unsere Kinder waren fast gleichaltrig und jetzt wollten wir gemeinsam für 14 Tage in den Urlaub.
Sabine hatte das Taxi bezahlt und kam mit ihrer Tochter Lisa an der Hand, auf mich zugeschlendert. Wir hatten bis zum Abflug noch jede Menge Zeit und unsere Kinder waren, obwohl es kurz nach 06:00 Uhr war, erstaunlich mobil. Sabine schlug vor, wir sollten in die Cafeteria gehen. Und da war dieses Gefühl in mir. Ich wollte diesen Platz nicht verlassen. Der junge Mann schaute mich noch immer an und ich fand es toll, schmeichelhaft und gefährlich. Meine Gedanken überschlugen sich und ich ertappte mich dabei, mir vorzustellen, wie es wäre, ihn im Urlaub an meiner Seite zu haben. Doch vielleicht flog er in eine ganz andere Richtung und man würde sich nie wiedersehen.
Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass unter all den Menschen und abgehenden Flügen ausgerechnet dieser eine, das gleiche Ziel wie ich hatte."
(Fortsetzung folgt)